Da sich der überwältigende Erfolg des kanadischen Bluegrass-Pop-Ensembles The Dead South vor allen Dingen gerade über seine unterhaltsamen, mitreißenden Live-Shows manifestierte, lag natürlich die Überlegung nahe, das Ganze dann auch mal mit einer Live-Scheibe zu dokumentieren. Aber manchmal sind naheliegende Überlegung nicht unbedingt die besten – denn es ist schlicht nicht möglich, die Energie gerade dieser Live-Shows alleine akustisch einzufangen, ohne dabei Nate Hill und seine Jungs sehen und erleben zu können – zumal die Aufnahmen offensichtlich in größeren Clubs und Hallen aufgezeichnet wurden, wo die Energie selbst dann schon oft schon kurz vor der Bühne verpufft, wenn man persönlich anwesend ist. Und dann kam auch noch Corona dazwischen – was dazu führte, dass die aus 17 verschiedenen Shows zusammengestellte Best-Of-Kompilation ganz ohne Beiträge von deutschen Bühnen auskommen musste, da der für diese angedachte Tourabschnitt der Pandemie zum Opfer fiel. Kurzum: Was auf dem Papier durchaus schlüssig erschienen sein mag, verpufft – zumindest im Tonträger-Format – ziemlich wirkungslos und ist nicht mal als Memorabilie für die zahlreichen, treuen deutschen Fans zu gebrauchen.
„Served Live“ von The Dead South erscheint auf DevilDuck/Indigo.