„Music“ ist nicht einfach nur eine neue Songsammlung der australischen Noir-Pop-Queen Sia – auch wenn sich hier einige der aktuellen Single-Titel (wie die David Guetta-Nummer „Floating Through Space“) wiederfinden. Das neue Werk ist im Zusammenhang eines größeren Ganzen als Teil des Spielfilm-Projektes „Music“ zu sehen, mit dem sich Sia auch als Regisseurin, Produktionsdesignerin und Drehbuchautorin empfiehlt. „Music“ – der Film – ist dabei kein klassisches Musical – gleichwohl Sias Songs schon eine wichtige Rolle spielen. Es geht darum, dass eine junge Frau mit Drogenproblemen (gespielt von Kate Hudson) plötzlich das Sorgerecht ihrer autistischen, jüngeren Schwester namens Music übernehmen muss. Music wird dabei gespielt von Sias Patentochter Maddie Ziegler, die schon als Kind durch ihre atemberaubenden Tanzperformances in Sias Videos Berühmtheit erlangte.
Die Funktion von Sias Songs in dem Film ist die, die Art, in der autistische Menschen möglicherweise ihre Umwelt wahrnehmen könnten, mittels der Tanzperformances Maddie Zieglers in einer von Sia entworfenen Pop-Art-Welt zu visualisieren. Da die Songs in dem Film nur fragmentarisch eingesetzt werden – und zudem von den jeweiligen Schauspielern interpretiert werden – unterscheiden sich jene acht Tracks, die Sia für das Album auswählte, ziemlich stark von jenen der Film-Version (weswegen das Ganze auch nicht als Soundtrack bezeichnet wird). Insgesamt sind die LP-Versionen dann entstprechend Sias Credo als Pop-Songs mit melancholischer Note ausgearbeitet worden (wohl auch um die ernsthaft/melancholische Atmosphäre des Filmes nicht allzusehr zu bemühen) und passen so recht gut in das Wechselvolle Oeuvre Sias. Kurz gesagt: Sowohl das Album wie auch der Film haben ihre Stand-Alone-Berechtigung – funktionieren aber als sich gegenseitig befruchtendes Gesamtpaket am Besten.
„Music – Songs From And Inspired By The Motion Picture“ von Sia erscheint auf Warner Music.
