Seit nunmehr immerhin auch schon fünf Alben sind Merrill Garbus und ihr Partner Nate Brenner mächtig nervös und machen das musikalisch deutlich. Mit dieser eher ungewöhnlichen Energie-Quelle als Inspiration im Rücken haben sie ihren anfangs doch sehr chaotisch und auch aufgrund der zuweilen unbekümmert kindlichen Herangehensweise leicht naiv wirkenden Antipop im Laufe der Jahre dann aber doch zu einer eigenen Stilnische weiterentwickelt. Das neue Material entstand nun aus Jam-Sessions, die Merrill und Nate im heimischen Studio ansetzten, um so Inspirationen für neue Songideen zu gewinnen. Das hört man dem Mix aus No Wave, Postpunk, Fake Funk, R’n’B und (neuerdings) Reggae-Emulationen, Gospel-Sprengseln und fröhlichem Nonsense Pop zwar auch durchaus an – aber auf eine angenehme Weise, denn dass hier – bei aller Komplexität – alles handgemacht ist, wird so natürlich besonders deutlich. Eine der Prämissen, auf denen die neue Songsammlung basierte, war die sicher nicht unberechtigte Annahme, dass die Zuhörer von der Musik der Tune-Yards schließlich ja auch unterhalten werden wollen – und diesem Anspruch werden die Tune-Yards – bei aller Nervosität und trotz des in die irre führenden Titels „Sketchy“ – mühelos gerecht.
„Sketchy“ von Tune-Yards erscheint auf 4AD/Indigo/Beggars Group.