Die nun vorliegende Veröffentlichung des Mitschnittes eines Live-Auftrittes in Stratford, Connecticut, aus dem Jahre 1971 stammt aus einer Zeit, in der Neil Young noch an dem Material feilte, das ihn wenig später mit seinem Meilenstein-Album „Harvest“ zum Urvater aller Americana-Songwriter machen sollte. Es gibt sogar einen begleitenden Konzertfilm, der die ersten bekannten Flimmerbilder des Solo-Künstlers Neil Young enthält und der parallel über Youngs Archive Service bezogen werden kann. Das Pikante dabei: Das Ganze wurde für das deutsche Fernsehen produziert – aber bisher nie verwendet. Egal: Wie auch der Mitschnitt des Massey-Hall Konzertes aus dem gleichen Jahr, handelt es sich um einen Solo-Auftritt – der indes eine ganze Spur intimer ausgefallen ist. Das Programm ist – bis auf „Sugar Mountain“, das Young in der Massey-Hall nicht spielte – deckungsgleich (wenngleich deutlich kürzer, um das Fernseh-Format bedienen zu können). Jedoch ist es für Fans, die sich jeden Release der Archive Serie gönnen möchten, dennoch von Interesse, denn sehr viel näher kann man dem jüngeren Young – die Reinheit des Vortrages betreffend – als Zuhörer kaum kommen.
„Young Shakespeare“ von Neil Young erscheint auf Reprise/Warner Music.