„Swimming Static“ ist das zweite Album des 2014 ursprünglich unter dem Namen Trouvaille in Bristol gegründeten Trios Elder Static. Von Anfang an ging es Katy Sargent und ihren Kumpels Luke Thornton oder David Havard nie darum, sich einer bestimmten Stilrichtung verpflichtet zu fühlen. Bereits als 2019 das offizielle Debütalbum „Omnitone“ erschien, war somit klar, dass sich Elder Island musikalisch nicht so leicht kategorisieren lassen würden. Ging es zunächst noch darum, organische und elektronische Elemente zusammenzuführen, und dabei auch die ursprünglichen Folk-Roots noch zu berücksichtigen (Sängerin Katy spielt z.B. auch Cello), so widmeten sich Elder Island auf „Swimming State“ einer einerseits clubtauglichen E-Pop-Ästhetik, in der aber auch New Wave, R’n’B und dieses Mal auch Prog-Elemente ihren Platz finden. Auch einen Hauch Trip-Hop-Ästhetik lässt sich noch heraushören.
Das Interessante dabei ist, dass Elder Island auf dieser Scheibe aber trotz aller soundtechnischer und struktureller Ambitionen das Pop-Appeal nicht aus den Augen verlieren. Und in den Lyrics sinniert Katy sowohl über spirituelle Richtungsfragen wie auch politische Grundsatzfragen (etwa die Umweltkrise betreffend) und die Einwirkungen persönlicher Beziehungsgeflechte. Gerade die Unwilligkeit, sich auf irgendeiner der möglichen Stoßrichtungen festzulegen (was Elder Island ja ohne weiteres möglich gewesen wäre), macht „Swimming Static“ dann eben auch besonders spannend und interessant. Wer Musik auch wegen ihrer selbst willen hört und nicht um eigene Erwartungshaltungen bedient zu sehen, der ist bei Elder Island an der richtigen Adresse.
„Swimming Static“ von Elder Island erscheint auf Membran.
