Vor ein paar Jahren oder etwas länger hätten wir so etwas alle gehasst! Das ist kein Punk, was macht der Bengel auf Epitaph? Was soll das mit diesem Rap und Pop und wieso machen da trotzdem John Feldman von Goldfinger als Produzent und Travis Barker von Blink 182 als Gast mit? Verrat. Ausverkauf. Weg! Heute aber sind die Grenzen längst fließend, heute hört man mehr, darf man mehr, mag man mehr. Unter anderem manche Songs auf dem neuen Album von Lil Lotus. Nicht alle, aber einige.
Hier und da nämlich schimmern die Pop-Punk-Einflüsse und ein paar Emo-Momente durch. In Erinnerung an: Taking Back Sunday. Simple Plan. Und Blink 182. Logisch. Gleich mal der Opener „Think Of Me Tonight“ ist rein musikalisch ein ziemlich feines Stück Unterhaltung, auch ein „Rooftop“, ein „Doctor Doctor“ und auch ein „Don’t Fuck This Up“ mit Travis Barker vermischen den Kitsch von damals mit dem Kitsch von heute. Emo-Rap mit etwas Tempo und Gitarre und Pop. Popcorn-Musik für den Spaß zwischendurch. Anderes auf diesem Album macht zwar nicht mal das, sondern ist nur klebrig und langweilig, aber weg? Kann dieses Album tatsächlich trotzdem nicht.
„Errør Bøy“ von Lil Lotus erscheint auf Epitaph.