Es ist natürlich schon ein wenig pikant: Aber tatsächlich hört sich die Musik des Londoner Liedermachers Will Clapson so an, als wolle er tatsächlich gleich ins Wasser gehen. Denn Clapson scheint sich auf die Fahnen geschrieben zu haben, sein Debüt-Album zum ultimativen Männerschmerz- und Selbstzweifel-Monument auszugestalten. Dazu versicherte es sich der Mithilfe des Produzenten Oli Bayston, der Clapsons Songs über verpasste Chancen, falsche Entscheidungen, unliebsame Entwicklungen, den unerbittlichen Lauf der Zeiten und selbstverursachte Enttäuschungen im wörtlichen Sinne mit Pauken und Trompeten, Verdammtenchören, Breitwand-Gitarrenwänden und orchestralem Torch-Song-Schwelgereien zu epischer Grandezza aufblies. Der Neid muss es einem indes lassen, dass das Clapson und Bayston der Versuchung widerstanden, das Ganze mit elektronischen Hilfsmitteln zu augmentieren (wie das fast alle von Clapsons Falsett-affinen Leidensgenossen machen), sondern bei einem angenehm organischen Old-School-Setting blieben. Kurzum: So schön und erfüllend hat in Ton gegossener Schwermut schon lange nicht mehr geklungen.
„You Don’t Feel Like Home“ von Jack In Water erscheint auf Nettwerk/Warner Music.