Also in den USA ist „Bluegrass-Musiker“ eine Art Lehrberuf, bei dem es bestimmte Regelwerke zu beachten gilt und bei dem die handwerklichen Fähigkeiten – und nicht etwa Kreativität oder Gefühlsduselei – im Zentrum stehen. In den abgelegenen Weiten der Kanadischen Yukon-Territories ist die Sache natürlich etwas anders, denn dort ist Bluegrass als Folk-Subgenre ja fast so etwas Exotisches wie bei uns. Insofern sei es denn auch verziehen, dass das Lucky Ones Kern-Quintett aus der gewesenen Goldrush-Stadt Dawson City sich dieses musikalische Setting ausgesucht hat, um die Geschichten aus dem kühlen, rauen Norden in Songformate zu gießen – und durch die spezifisch kanadische Perspektive damit auch eine Rechtfertigung für dieses Konzept vorzuweisen hat. Musikalisch indes gibt es nichts, was Freunde der US-Amerikanischen Variante dieser Art von Volksmusik nicht schon 1000 x gehört hätten.
„The Lucky Ones“ von The Lucky Ones ist eine Eigenveröffentlichung.