Noah Gundersen ist ein Singer/Songwriter aus Seattle, der bei uns vielleicht deswegen noch etwas unter dem Radar agiert, weil er in den USA mit seinen romantischen, mainstreamig angereicherten Softrock-Balladen eine andere Zielgruppe anspricht, als jene, die sich hierzulande dem Thema Singer/Songwriter angenommen hat. Sei es drum: Auf seiner fünften Scheibe kann er nun davon zehren, dass er mit Phoebe Bridgers befreundet ist, die mit ihm zusammen bereits 2018 „Killer“ und „The Sound“ eingespielt hatte und die er dann zu dem Duett „Atlantis“ bewegen konnte.
„A Pillar Of Salt“ ist logischerweise Gundersens Pandemie-Scheibe geworden – was sich aber nur inhaltlich, durch seine Themen-und Wortwahl manifestiert, mit der er traditionellerweise auch seinen Idolen (in dem Fall „Laurel & Hardy“) Tribut zollt. Der vorab als Single veröffentlichte Song, „Sleepless in Seattle“ ist hingegen eine charmante Hommage an seine langjährige Wahlheimat, die er zusammen mit seiner Familie inzwischen wieder verlassen hat. Musikalisch sind die Songs gefällig im Country-, Folk- und klassischen Piano-Pop-Setting angesiedelt – lassen jedoch die erdige edgyness jener seiner Kollegen vermissen, die sich entschieden haben, im Indie-Lager zu verweilen.
„A Pillar Of Salt“ von Noah Gundersen erscheint auf Cooking Vinyl/Indigo.