Bremen ist musikalisch ja eh für die Werke der Bremer Stadtmusikanten bekannt. Zu diesen zählen ab sofort auch Paloma & The Matches – ein junges ambitioniertes Quartett um die Sängerin und Texterin Paloma Marstaller, das sich wohl auf die Fahnen geschrieben hat, dem Indie-Pop mal ein paar ungewohnte Facetten hinzuzufügen. Das sind in diesem Fall lange, lyrische Instrumental-Passagen mit fast schon erzählerischen Qualitäten, eine Prise Psychedelia und komplexe Songstrukturen, die zwar nicht gleich in Prog-Rock-Orgien ausarten – aber andererseits in eine andere Richtung gehen, als die oft Riff-orientierten Bemühungen vieler zeitgenössischer Kolleg(inn)en. Riffs gibt es zwar auch bei Paloma & Co. – aber stets eingebettet in ein streng konzipiertes, geplantes Format jenseits des Zufälligen. Dass die Musik der Band nicht ausschließlich aus Jam-Sessions entspringt und eine ordentliche handwerkliche Basis vorhanden ist, ist jedenfalls deutlich herauszuhören. Und inhaltlich wundern sich Paloma & The Matches über die Seltsamkeiten des Lebens und geben ihren Weltschmerz-Gefühlen in Form einer weitestgehend melancholischen, metaphorisch unterlegten musikalischen Weltreise Ausdruck. Und so entstand dann eben eine etwas andere Indie-Pop-Scheibe.
„Being Alive Is Weird“ von Paloma & The Matches erscheint auf Dock 7/Soulfood.