Ein bisschen klingt das neue Album von den Reds, Pinks And Purples aus San Francisco so, als sei Glenn Donaldson (der Mastermind und das einzige echte Mitglied des Projektes) nach den Aufnahmen zum letztjährigen Album „Uncommon Weather“ einfach in seinem Heimstudio sitzen geblieben und habe munter (bzw. melancholisch) weiter gemacht. Das gilt bis hin zum ähnlich gestalteten Cover. Dabei ist es schon erstaunlich, wie produktiv Donaldson als Songwriter und Arrangeur zu Werke geht – und ein bisschen enttäuschend, dass er dem produktionstechnisch nichts Konkretes entgegenzustellen hat, denn wie auch die letzten Elaborate aus seiner Ecke klingt auch das neue Material eher verwaschen, muffelig und verhallt als etwa inspirierend psychedelisch (wie er sich das wohl ausgemalt haben mag).
Sei es drum: Daraus, dass Donaldson ein Fan des klassischen Dreampop-Sounds des 4AD-Labels ist, hat er ja schließlich noch nie einen Hehl gemacht. Klangwolken, Kling-Kang-Gitarren und gruftige Vocals gibt es jedenfalls zu Hauf. Eine richtige Sommerplatte ist das neue Werk deshalb natürlich trotz des verheißungsvollen Titels dann nicht geworden. Auch dann nicht, wenn Glenn seine Songs „New Light“ oder „Pour The Light In“ nennt. Donaldson ist halt ein geübter Melancholiker, der in der lyrischen Vertonung seines schmachtenden Männerschmerzes seine Berufung gefunden hat – nur halt nicht im Songwriting-Setting, sondern als Indie-Popper.
„Summer At Land’s End“ von The Reds, Pinks And Purples erscheint auf Tough Love/Cargo.