Süß ist nun wirklich gar nichts am dritten Album der schwedischen Postpunk-Combo MFMB (früher gab es mit MF/MB/ noch Schrägstriche im Namen). Dafür ist das Quintett aber auch gar nicht ausgelegt, denn mit der Besetzung Gitarre + 2 x Drums + 2 x Leadgesang ist da praktisch von vorneherein alles auf den musikalischen Duellgedanken ausgerichtet. Zwar spielen Kristoffer Bäckström und Erik Nilsson an ihren Drumkits im Wesentlichen das Gleiche – die Spannung und der Druck, der diese Vorgehensweise erzeugt, resultiert dann aber gerade aus den verspielten Details, die eben nicht parallel laufen. Und Vic Narin und Christine Björk spiegeln sich gesanglich eher, als dass sie sich paritätisch abwechseln. Gitarrist Joakim Lindberg schließlich duelliert sich mittels Overdubs mit sich selbst. Woher die Bass- und Keyboard-Sounds kommen, bleibt unbekannt. Unter dem Strich führt das Ganze zu einem bemerkenswerten Breitwand-Sound und jeder Menge epischer, dräuender und polternder dystopischer Soundgebirge. Kaputnik-Blues darf das Ganze aber trotz aller rauen klanglichen Parallelen zu dieser Musikgattung nicht genannt werden, da MFMB mit Blues nun wirklich gar nichts am Hut haben – dafür aber mit abrasivem Indie-Psycho-Rock jedweder Couleur.
„Sugar“ von MFMB erscheint auf Adrian.