Wenn du als Band 26 Jahre alt bist, dann weißt du, wie es geht. Wasted wissen es. Die alten Finnen kommen mal wieder mit einer neuen Platte raus und was will man groß sagen? Große Platte! Auf den Punkt: Zehn Songs in weniger als 28 Minuten. So geht das. Eben. Dabei denkt man erst so: Waren die schon immer so postpunkig? So kalt? „Break You“ eröffnet nämlich überraschend und nicht nur „These Streets“ geht später ebenfalls in diese Richtung. Steif, kühl, nüchtern. Aber immer mit so ein bisschen Dreck zwischen den Fingern, niemals übertrieben, immer noch ziemlich lässig. Wenn davor und danach aber wie gewohnt und natürlich auch geliebt der (richtige) Punk abgeht, dann ist das noch (viel) besser! Denn dann schütteln Wasted die ganz großen Hymnen raus, die ganz großen Hits. „Gentrifucked“, mein liebster Scholli, so ein schöner Faust in die Höhe-Refrain. „Rich Man’s War“ prescht herrlich nach vorne, „Trenches“ und „No Time“ sind schlicht stark, sind so schroff wie schön, eingängig, melodisch, mitreißend!
„Modern Lie“ von Wasted erscheint auf Sabotage/Combat Rock Industry.