Digital gibt es diese Platte schon seit Anfang April, jetzt darf man den Healthschen Brocken auch in die Hand nehmen und richtig hören. Und das möchten wir an dieser Stelle ausdrücklich empfehlen. Nicht nur wegen der Gäste. Aber auch wegen der Gäste. Unter anderem machen Lamb Of God, Ho99o9 und tatsächlich auch Nine Inch Nails mit.
Metal, Rap und Industrial also? Und Disco? Ganz genau. Plus Summe X. Krank, kaputt, aber immer wieder auch richtig gut! Health kollaborieren hier nämlich so bunt und gleichzeitig düster und dazu wild und laut wie sie klingen und erschaffen mit ihren Gästen manch beeindruckenden Track. „Identity“ mit dem italienischen Produzente Maenad Veyl zum Beispiel ist ein dunkles, ultra-atmosphärisches Beat-Monster während „Murder Death Kill“ mit Ada Rook und PlayThatBoiZay eine dreckig-rohe Kreuzung aus aggressivem HipHop und fiesem Industrial ist. Beides funktioniert, macht aber auch direkt klart, das „Disco4 :: Part II“ keine runde Platte, sondern eine Ansammlung von Songs ist. Eine Freiheit, die sich Health gönnen und die sie auch ausnutzen. Mit The Body mischen sie verträumte Schwingungen, Bläser und gekeifte Metal-Vocals („AD 1000“), mit Backxwash und HO9909 erinnern sie so ein wenig an die Gravediggaz („Gnostic Flesh/Mortal Hell“), mit den Street Sects gehts zurück in die Synthie-Zeiten der 80er Jahre, ohne auf gelegentliches Geschrei zu verzichten („The Joy Of Sect“). Kurz: Vieles ist Geschmacksache, der einer feiert das und das nicht und andersrum. Was übrigens auch für den Nine Inch Nails-Track gilt. Die einen feiern die Eindringlichkeit von „Isn’t Everyone“, die anderen finden das Ganze ein wenig langweilig. Wie das auf Compilations eben so ist…
„Disco4 :: Part II“ von Health erscheint auf Loma Vista.