Der erste Reflex war: Was wollen die denn auf der La Dispute-Tour? Aber schnell merkt man: Das passt ganz schön gut, da geht man doch mal bitte schön früh hin. In wenigen Wochen sind die Pool Kids als Support dabei, wenn der Headliner sein „Wildlife“ zelebriert.
Pool Kids sind auch irgendwie Post-Hardcore, haben auch Mathrock-Momente, können allerfeinst frickeln und basteln und schräg-schöne Töne aneinander reihen. Aber das Quartett aus Florida um Sängerin und Songwriterin Christine Goodwyne verpackt die vielen Ideen häufig in und zwischen eine im ersten Moment eingängige, gerne auch sanftere, fast schon zerbrechliche, sehr atmosphärische Musik. Man könnte sie auch im wahrsten Sinne des Worte traumhaft schön nennen. Aber immer wieder eben brechen die Riffs durch, zocken die Pool Kids einen Zacken heftiger, wird kurz rasiert. Dieses Spiel spielen sie hier tatsächlich öfter, immer aber wieder funktioniert es trotzdem, diese Platte, die zweite der Band, das erste mit Andrew Anaya (Gitarre) und Nicolette Alvarez (Bass), zudem sitzt Caden Clinton am Schlagzeug, ist stetig spannend und in jedem Moment faszinierend. Eine Platte zum Lauschen und Entdecken, vielleicht sogar eine Platte zum Lieben und ziemlich sicher auch eine für die Bühne. Siehe oben.
„Pool Kids“ von Pool Kids erscheint auf Big Scary Monsters/Membran.