Sein Pandemie-Projekt startete Eric, D. Johnson ja bereits mit seinem Vorgänger-Album „The Pet Parade“ – und bereits auf diesem bewies der umtriebige Troubadour, dass er einen ausgeprägten Sinn für versöhnliche, beruhigende und sogar hoffnungsvolle Stimmungen hat. Und das wird auch auf dem zehnten Fruit-Bats-Album wieder deutlich. Während Johnson sich bei „Pet Parade“ noch der Unterstützung seines Kumpels Josh Kaufman versicherte, produzierte er das neue Werk erstmals alleine. Nachdem die Pandemie-Themen wie Isolation und Einsamkeit bereits auf „Pet Parade“ abgehandelt werden konnte, widmet sich Johnson auf „A River Running Through Your Heart“ nun wieder seinem Haupt-Anliegen, was ein typisch amerikanisches ist: Den durch die Weite des Landes bedingten Drang, sich ständig bewegen zu müssen – bzw. die sich dadurch ergebenden Konsequenzen in Bezug auf Begriffe wie z.B. „Familie“ oder „Heimat“. In Teils betont philosophisch angelegten Tracks diskutiert Johnson die sich ergebenden Widersprüche und kommt – etwa im Titel des Albums oder dem abschließenden Track „Jesus Tap Dancing Christ“ (der den Untertitel „It’s Good To Be Home“ trägt) – auf die Idee, die ganze Sache mit der Bewegung und der Heimat zu internalisieren. Will meinen: Man kann auch die Bewegung im Herzen tragen und die Heimat an dem Ort finden, wo die Lieben gerade sind.
Musikalisch überrascht Johnson – wie üblich und gewohnt – mit seinem schier unerschöpflichen Ideenreichtum in Sachen Songwriting und Arrangements. Dieses Mal sind es Westcoast-Flair (die Scheibe wurde in San Francisco produziert) mit einer Prise Dreampop und Psychedelia, die begeistern. Die Scheibe ist auch üppiger angelegt als zuletzt und wird performerisch von eben dieser unnachahmlichen Art von heiterer Gelassenheit getragen, die Johnsons Weltsicht anscheinend prägt.
„A River Running Through Your Heart“ von Fruit Bats erscheint auf Merge Records/Cargo.