Nachdem sich der kalifornische Musikus Cory Hanson (seines Zeichens auch Frontman der Band Wand) auf seinen beiden ersten Solo-Scheiben noch als zwar verwirrter, psychedelischer aber doch gesitteter Akustik-Songwriter musikalisch äußerte, lässt er auf diesem dritten Werk seinen inneren Schweinehund von der Leine und setzt auf „Gitarren, Gitarren, Gitarren“, wie es in der aktuellen Bio erklärend heißt. Und zwar elektrische Gitarren und mindestens eine davon aus Steel.
Im Wesentlichen gelingt es Hanson mit diesem Werk, den brutalistischen klangtechnischen Ansatz des Wand-Projektes mit dem ambitioniert feinsinnigen Songwriting seiner Solo-Scheiben in einem psychedelisch aufgebohrten Schweine-Prog-Setting mit 70s Glam-Appeal zu einer faszinierend unlogischen, aber effektiven Synthese zusammenzuführen. Inhaltlich ist Hanson nach dem von vorneherein dystopisch angelegten Vorgänger „Pale Horse Rider“ nun wieder auf der Suche nach einem akzeptablem Maß von Hedonismus. Und dann noch was: Obwohl Hanson hier nicht in Sachen HiFi unterwegs ist und durchaus weiß, was „Overdrive“ bedeutet, klingt das Ganze auch bei den balladeskeren Nummern wie „Ghost Ship“ doch sehr viel besser als die auf Low-Fi-Credibility gebürsteten Vorgänger-Werke.
„Western Cum“ von Cory Hanson erscheint auf Drag City/Indigo.