Wenn sich die Stimme des des inzwischen wieder in seiner Heimat in North Carolina lebende Songwriter-Veteranen Malcolm Holcome auf dessen inzwischen 18. Album besonders brüchig und vulnerabel anhört, so hat das gewiss weinen Grund: Im letzten Jahr erhielt Holcombe eine Krebsdiagnose und beschloss, diese neue Songsammlung zusammen mit seinem „musikalischen Schatten“ Jared Tyler schnellstmöglich einzuspielen, bevor er eine Behandlung angehen wollte, die das im Folgenden vermutlich unmöglich gemacht hatte. Kurz gesagt: Inzwischen ist diese Behandlung erfolgt, war auch erfolgreich – allerdings verhindert eine halbseitige Lungenentzündung, die er sich im Verlauf der Behandlung zugezogen hatte, zur Zeit tatsächlich weitere musikalische Aktivitäten. Letztlich wirkte sich das Damoklesschwert der Diagnose kreativ förderlich auf die Produktion des Albums aus, denn die kämpferische Note, die sich wie ein roter Faden durch Holcombes akustisch aber keineswegs spartanisch inszenierten „Country for Old Men Songs“ (um mal eine Kategorisierung vorzunehmen) zieht, verleiht den Songs mit ihrem „jetzt erst recht Tenor“ deutlich mehr Nachdruck und Klarheit, als die zuweilen doch recht lackluster präsentierten Arbeiten der Vergangenheit. Sogar Holcombes doch oft recht verwaschene Aussprache kommt hier deutlich definierter zur Geltung als gewohnt.
„Bits & Pieces“ von Malcolm Holcombe erscheint auf Proper.