Noch bevor die Berliner Produzentin und Songwriterin Luna Morgenstern im März auf ihre erste Headliner-Tour geht, gibt es mit „Heartbreak Hotel“ noch ein neues musikalisches Lebenszeichen. Zwar handelt es sich dabei „nur“ um die dritte EP – die aber doch mit dem Aplomb eines Konzept-Albums daher kommt. Auf „Heartbreak Hotel“ chronologisiert Luna nämlich den Verlauf einer Trennungsgeschichte – wobei die sechs Stücke sozusagen für sechs Themenzimmer des besungenen Hotels stehen, in denen die verschiedenen Phasen einer sich auflösenden Beziehung dargestellt werden – also etwa Vorahnung, Realisation, Verweigerung, Akzeptanz, Trost und Katharsis.
Das Interessante dabei ist, dass es sich dabei nicht um ein Singer/Songwriter-Projekt handelt, sondern dass sich Luna Morgenstern musikalisch klassischen Club-, E-Pop-, R’n’B- und Dreampop-Elemente als Mittel der Wahl gesucht hat. Im Zentrum steht dabei Lunas mädchenhafter, von gestaffelten Harmonien ergänzter Gesang – wobei Luna den konsequent eingesetzten Autotune-Effekt nicht zum korrigieren falscher Töne, sondern als kreatives stilistisches Element einsetzt. Wenn hier also Caroline Polachek als Referenz genannt wird, kommt das nicht von ungefähr (obwohl letztere ihre „Autotune-Effekte“ ja rein organisch erzeugt). Luna Morgenstern gelingt hier das Kunststück, songwriterisches Storytelling mit modernen, zeitgemäßen Dance- und Club-Sounds in Einklang zu bringen – und zeigt so, dass so etwas tatsächlich möglich ist, ohne dass sich das beißt.
„Heartbreak Hotel“ von Luna Morgenstern erscheint auf Popup.