Eines ist sicher: Wenn es Constance Keane, Jamie Hyland und Sean Nolan darauf angelegt hätten, die schnellste Route zu Ruhm und Erfolg zu nehmen, hätten sie sich sicher einen anderen Bandnamen gegeben und einen anderen Sound ausgesucht. Stattdessen ist auch das zweite Album von M(h)aol ein herrlich wilder Ritt durch die krachigsten Gefilde des Post-Punk – drängend und pulsierend zugleich. Auf dem vermutlich / offensichtlich augenzwinkernd „Something Soft“ betitelten Werk – der Titel wiegt das Publikum ebenso in falscher Sicherheit wie das niedliche Kätzchen auf dem LP-Cover – zeigt die in Dublin, Belfast und London beheimatete, inzwischen vom Quintett zum Trio geschrumpfte Band nicht nur, dass sich ein politisches Gewissen und ein Faible für abstrusen Spaß nicht ausschließen, sondern auch, dass zwischen noisige Wucht, kompromisslosen Experimentalismus, vertrackte Beats und brachiale Effekte auch prima noch ein paar poppige Melodien passen (auch wenn die oft tief vergraben sind). Trotzdem bleibt „Something Soft“ am Ende von unablässig fordernden 29 Minuten vor allem als ein in Töne gegossener Exorzismus in Erinnerung: Hart, kantig und nicht zu überhören.
„Something Soft“ von M(h)aol erscheint auf Merge/Cargo.