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Als Adam Green vor ziemlich genau 20 Jahren seine Platte „Gemstones“ releaste, kürten wir das gute Stück direkt zur Platte der Woche und schrieben: „Der gute Adam wäre ja auch schön blöd gewesen, wenn er bei seiner neuen Scheibe das Erfolgsrezept aufgegeben hätte, das ihn – zumindest hierzulande – zu einer Art Superstar gemacht hat.“
Und das war komplett positiv gemeint, der Kollege schrieb weiter: „Und so gibt es denn wieder kleine, lustige Popsongs mit der eigenartigen Akustikbesetzung plus E-Piano, die wir kennen (und offensichtlich auch lieben). […] Green wäre aber nicht Green, wenn er sich mit bloßem Wiederholen zufrieden gäbe und so zeigt sich der Songwriter Green auf ‚Gemstones‘ denn auch als kleiner Meisterkompositeur, der seine Stücke mit vielen Haken, Ösen, Stops und Wendungen versieht und diese so – von der simplen Grundtendenz einmal abgesehen – zu richtigen Artrock-Kunstwerken aufbläst.“
Am 12. Dezember erscheint die „20th Anniversary reissue“ von „Gemstones“ und damit unter anderem erstmals wieder auf LP und limitiert auch auf gelben Vinyl. Green erinnert sich:
„2005 war eine verrückte Zeit – ich war ein 23-jähriger mit großen Augen, der gerade mit seinem neu gewonnenen deutschen Popruhm klarkam. Ich stand an der Spitze einer starken Band, der klassischen Besetzung mit Steven Mertens, Parker Kindred, Nathan Brown und Chris Isom. Wir waren das ganze Jahr auf Tour und kannten die Songs in- und auswendig, noch bevor wir sie aufnahmen. Ich brachte neue Einflüsse mit – Scott Walker, Jacques Brel, Bertolt Brecht, Chet Baker und The Doors. Noch nie ist mir ein Album so mühelos von der Hand gegangen – es ist Magie drauf. Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort, und ‚Gemstones‘ ist der Beweis, den ich eingefangen habe. In der Luft lag ein Optimismus, bevor der Nihilismus kam, der das nächste Album ‚Jacket Full Of Danger‘ durchdrang – und der Abgrund, der mich langsam verschluckte.“
Im kommenden Jahr geht Adam Green auf kurze Tour, den Support machen Turner Cody and The Soldiers Of Love:
15.02.26 München, Ampere
16.02.26 Frankfurt, Zoom
17.02.26 Köln, Gebäude 9




