Es war nur eine Frage der Zeit. Jetzt ist es passiert. John Baldwin Gourley ist frei. Und macht, was er will. Ob das mit dem Ende seines Major-Deals zusammenhängt, mit dem eigenen Label oder der verkleinerten Band? Oder einfach mit dem Alter, der Zeit, dem Zeitgeist? Wahrscheinlich. Vielleicht. Möglich. Was wissen wir schon. Wir hören lieber diese Platte. Feiern sie.
Es ist die elfte Portugal. The Man-Platte. Und sie ist ganz schön kompromisslos. Dabei ist der wüste Hardcore-Punker „Pittman Ralliers“ nur das offensichtlichste musikalische Fuck You auf dieser Platte. Es taucht hier immer wieder auf. Mal sofort, mal später, mal versteckt. „Knik“ zum Beispiel wird erst mit der Zeit zum lärmenden Dingsbums und verwandelt sich schon vor dem Ende wieder zurück. Anderes bleibt eher sanft, aber trotzdem schräg. Und so schön. Wie „Tanana“ oder auch der Titeltrack. Soul und Kitsch und mittendrin ein Beastie Boys Augenblick. Kurz weghören geht hier daher nicht. Nicht mögen auch nicht. Weder die psychedelischen Sounds noch die härteren. „Tyonek“ ballert zu emoesken Vocals, der Opener „Denali“ hat Dampf, der Titeltrack klingt wie eine verfuzzte Version der Beatles. Geht alles. Kann man ja alles mal machen. Gerade jetzt.
„SHISH” von Portugal. The Man erscheint auf KNIK/Thirty Tigers.




