Als „Schweiz-Amerikanischer Fondue-Western-Exportschlager“ wird der Basler Musikus Sam Koechlin in der aktuellen Bio bezeichnet. Das ist natürlich musikalisch überhaupt nicht aussagekräftig, denn mit Fondue und Western hat die Musik Sams überhaupt nichts zu tun. Auf seinem zweiten Album erschuf Koechlin mit Hilfe renommierter US-Cracks ein – nun ja – nicht eben bunt gemischtes, aber doch zumindest in den verschiedenen Blau- und Grau-Tönen, die Sam stimmungsmäßig bervorzuzugen scheint – recht variantenreich aufgebohrtes Potpourri aus Indie-Pop, Glam-Rock und leichten Kaputnik-Blues-Elementen. Sams erstes Album „Power Ballads“ hatte im Vergleich zu „Never Let Me Go“ noch überwiegend den Blues. Richtig fröhlich ist „Never Let Me Go“ dann auch noch nicht – aber es gibt zumindest bei den Up-Tempo Nummern wie „Baby’s Alright“ oder der Bruce-Springsteen-Goes-New-Wave-Emulation „Strangelove“ eine kämpferische Note, so dass potentielle Downer wie der Titeltrack dann in einem ganz anderen Licht erscheinen. Insgesamt ist das Album ein selbstbewusster Schritt in die richtige Richtung für Sam Himself.
„Never Let Me Go“ von Sam Himself erscheint auf Sony Music/Taxi Gauche.