Kurz vor der Veröffentlichung ihrer letzten Platte starb Gitarrist Daniel „Blubbi“ Junker. Aber: „Das Ende war nie Thema“, sagte Costa, Sänger der Sondaschule im Interview mit dem Ox Fanzine. Ihr neues Album eröffnen sie jetzt mit den Worten: „Ich denk‘ an dich und träume dich einfach wieder her“. Und im gleichen Song heißt es: „Wir können schlafen, wenn wir tot sind. Wir bleiben wach!“
Es sind die nicht einzigen Worte über den Verlust ihres Freundes, natürlich drehen sich manche Songs um Blubbi, Schmerzen und den Tod. Und doch ist das hier keine rein melancholische Platte, keine bedrückende, tieftraurige, schwarze Scheibe. Es ist die Sondaschule. „Ich habe heute einfach gute Laune, man muss ja auch mal fröhlich sein“, heißt es dann in „Ich trinke nicht mehr“. Ebenso wie „Aber wenn ich ehrlich bin, auch nicht weniger.“ Prost, Leute, auf das Leben. Schön, dass es euch weiterhin gibt.
Und schön, dass es auch eure Lieder und neue Lieder gibt. Weil diese Band einfach so gut ist. Punkrock, Ska und auch reife Rockmusik, Bläser, Chöre, Tempo und ohne, immer Groove, immer so viele Überzeugung, Liebe, Spaß und Humor. Herrlich. Und dabei doch so fern von Saufpunk, fern von Fremdscham. Eher so das Gegenteil. Vieles ist ganz schön smart, mischt Politik mit Persönlichem, erzählt Geschichten, die ein paar Gedanken mit sich ziehen. Ist mächtig emotional und dabei ganz schön aufregend. Ist am Ende eine sehr sensible, sehr, sehr schöne Platte.
„Wir bleiben wach“ von Sondaschule erscheint auf Solitary Man Records.
