Die Zeit wartet auf niemanden: Auf dem inzwischen neunten Album von We Atre Scientist macht gleich der in sich gekehrte Beginn des Openers „A Prelude To What“ unmissverständlich deutlich, dass We Are Scientists endgültig erwachsen geworden sind.
Mehr als 25 Jahre ist es inzwischen her, dass die Amerikaner Keith Murray und Chris Cain ihre Band aus der Taufe gehoben haben und auch das Debütalbum „With Love And Squalor“ hat inzwischen 20 Jahre auf dem Buckel. Auf „Qualifying Miles“ macht sich das in spürbar reiferen, grüblerischeren Texten und bei Songs wie „Dead Letters“, „Don’t Change“ und „A Lesson I Never Learned“ auch in einem gedämpften Sound zwischen Melancholie und Nostalgie bemerkbar. Für „The Same Mistake“ darf es dann sogar ein wenig 80er-Jahre-Synth-Pop-Seligkeit sein.
Interessanterweise wollte die Band mit diesem Album eigentlich zurück zu ihren Wurzeln, zurück zum gitarrenlastigen Indierock und Post-Punk ihrer frühen Tage. Doch auch wenn ihnen das bei Nummern wie „The Big One“ durchaus gelingt, schleicht sich bei Songs wie „Starry Eyed“ oder „What You Want Is Gone“ trotz oder gerade wegen der unüberhörbaren Melodieseligkeit eine gewisse Middle-of-the-Road-Beliebigkeit à la Doves oder Snow Patrol ein.
Überraschend ist das natürlich nicht, schließlich ist die Teenage Angst mit Ende 40 längst ganz anderen Sorgen gewichen, was sich dann auch in der Musik niederschlägt. Wie eingangs schon gesagt: Die Zeit wartet auf niemanden.
„Qualifying Miles“ von We Are Scientists erscheint auf Grönland/GoodToGo.




