Als Inspirationsquellen für sein neues Album listet der kanadische DIY-Songwriter St. Arnaud unter anderem Jonathan Richman wie auch Damien Jurado. Das ist gar nicht so unpassend ausgesucht, denn mit seinem – für seine Verhältnisse äußerst opulent inszenierten Album – bietet Ian St. Arnaud jene charmante Unfertigkeit, wie sie Richman seit seinen Abenteuern mit den Modern Lovers Mitte der 70er salonfähig machte. Was ihn mit Damien Jurado verbindet, könnte dessen stilistische Unberechenbarkeit sein – wie aber auch dessen Fähigkeit, zur richtigen Zeit den richtigen Song schreiben zu können. Dazu packen wir dann noch eine Prise Bob Dylan-Attitüde (weniger mit Bezug auf das Songwriting, als den Sound von Dylans früher elektrischer Phase), durch Bläser impliziertes Soul-Flair im Bobby Bare-Modus und klassisches 60s und 70s Songwriting mit Selbstfindungsthematik auf Hippie-Basis. Kurzum: Das ist nun wirklich das Werk eines versierten, aber auch ein wenig schrulligen Meisters seiner Zunft – und weit von dem entfernt, was St. Arnaud früher als Folkie auszeichnete.
„Love And The Front Lawn“ von St. Arnaud erscheint auf Fierce Panda.
