„Catching A Tiger“ war 2010 das Album, mit dem die Karriere der inzwischen auf dem Land in Iowa lebenden Songwriterin Elisabeth „Lissie“ Corrin Maurus so richtig in Schwung kam – nachdem sie zuvor von Lenny Kravitz „entdeckt“ worden war und er sie auf seiner „Love Revolution“-Tour von 2018 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht hatte. Eigentlich hatte Lissie das zehnjährige Jubiläum der Veröffentlichung des „Tiger“-Albums mit Live-Auftritten wie einer für Frühjahr geplanten Show im Osloer Opernhaus feiern wollen. Aufgrund der Pandemie-Situation war das natürlich nicht mehr möglich. Stattdessen entschloss sie sich dazu, ihr Archiv zu durchforsten – und wurde insofern fündig, als dass sie fünf Tracks fand, die 2009 während der Sessions mit Produzent Jacquire King fertig produziert wurden – aber nicht den Weg auf die ursprüngliche Standard-Edition des Albums fanden.
Diese Songs baute Lissie nun in einer speziellen Neuauflage des „Tiger“-Albums ein – der sogenannten „Anniversary Edition“. Im Gesamtzusammenhang von Lissies Karriere war „Tiger“ zwar ein kommerzielles Highlight – nicht aber nicht der Höhepunkt oder gar Abschluss einer Entwicklung als Songwriterin, wie sich auch im Folgenden zeigen sollte – als Lissie spätestens mit dem Album „Castles“ von 2018 von der Gitarre zum Piano als Lead-Instrument wechselte. Im Vergleich zu dem, was vor und nachher kam, ist „Catching A Tiger“ nämlich wesentlich poppiger als das was Lissie ansonsten gemacht hat. Besonders deutlich wird das erst werden, wenn Lissie in ein paar Wochen ein zweites Pandemie-Archiv-Projekt namens „Watch Over Me (Early Works 2002-2009)“ herausbringen wird. Davon dann später mehr an dieser Stelle. Die Fans müssen dann entscheiden, ob es ihnen die unveröffentlichten Stücke wert sind, sich die „Tiger“-Scheibe erneut zuzulegen
„Catching A Tiger“ von Lissie erscheint auf Lionboy/Membran.