Mit „Bulletproof“ landete Elly Jackson alias La Roux vor zehn Jahren einen Riesen-E-Pop-Hit… und versucht seither im Prinzip, daran anzuknüpfen. Was nicht so ganz einfach zu sein scheint, denn wiederholen konnte sie diesen Erfolg schließlich nicht. Dass zwischen ihren Veröffentlichungen dann auch noch jeweils fünf Jahre liegen, hilft diesbezüglich sicher auch nicht weiter. Freilich gibt es einen guten Grund dafür, denn La Roux tut sich schwer mit dem Song-Schreiben. Nicht, weil sie das nicht kann, sondern aus Prinzip: Wenn man sich zu sehr anstrengt, dann klingt die Sache eben auch angestrengt und wenn man versucht, alles zu kontrollieren, dann hört man das auch raus. Ergo verzichtete sie für diese neue Scheibe auf diesen Aspekt und begab sich impulsiv und intuitiv an die Arbeit, ohne alles zu analysieren oder zu hinterfragen und brachte das Material zusammen mit Produzent Dan Carey in drei Wochen in Form – während sie zuvor jeweils Monate im Studio verbracht hatte. Diese Spontaneität hört man dem neuen Material dann auch an. Es dominieren eher Groove-orientierte, spielfreudig arrangierte Tracks anstatt der zuvor oft metikulös austarierten, geplanten Songstrukturen und oft basieren die Stücke eher auf organischen Bestandteilen als auf programmierten Beats und abgerufener Elektronika und gefallen durch Jam-Passagen mit einem fast improvisatorischen Charakter (fünf der acht Tracks sind jeweils länger als fünf Minuten). Und plötzlich klappt es dann auch mit potentiellen Hits wieder.
„Supervision“ von La Roux erscheint auf Supercolour/Believe.
