So kann ein Spitzname schnell zu einer Bürde werden: Denn als Spencer Garland aus Austin mit seiner Band Berkshire Hounds unterwegs war, nannte ihn jemand mal „Punk-Rock Randy Newman“ – und diesen Moniker übernahm er dann als PR Newman für sein Solo-Projekt. Dabei erschließt sich der Vergleich zu Randy Newman auf diesem Album nur teilweise – zumal es hier auch keinen Punk Rock gibt. Zugegebenermaßen hält sich Garland aber auch von klassischen Roots-Rock-Klischees fern, wie sie in der Austin-Szene ja immer noch dominieren. Stattdessen sucht er nach einem eigenen Weg und strukturiert seine recht konventionell arrangierten, aber stilistisch wild wuchernden Rock- und Folkpop-Songs auf recht komplexe Weise – mit vielen Breaks, Tempowechseln, Dynamik und eher anstrengenden, kleinen Haken und Ösen, an denen sich der Zuhörer entlanghangeln kann. Darin – und in der plüschigen Theatralik – zumindest ähnelt er dann tatsächlich Newman, wenngleich er dessen Faible für antiquiertes Operetten-Gehabe zum Glück nicht implementiert. Auch mit scharfzüngiger politischer Satire hat er es nicht so – stattdessen präferiert er selbstironischen schrägen Humor und schafft sich so letztlich eine eigene Identität, bei der der Newman-Bezug eher stört als hilfreich ist.
„Turn Out“ von PR Newman erscheint auf DevilDuck/Indigo.




