Rock’n’Roll will never die. Die Band King King aus Glasgow galt von Anfang an als Hoffnungsträger der britischen Blues-Szene – legt aber mit diesem dritten Album eines vor, das weit über den eigentlich zu erwartenden Brit-Blues-Tellerand hinausquillt. Eine soulige Note hatten die Herren um Frontmann Alan Nimmo immer schon – vielleicht auch deshalb, weil sie mit Bob Fridzema nicht etwa einen zweiten Gitarristen, sondern einen Keyboarder ihr eigen nennen. Auch auf diesem Album machen sich dessen Beiträge erfreulich raumgreifend bemerkbar – weswegen auch Alan Nimmos eher konventionelle Gitarrenarbeiten nicht ins Klischeehafte abdriften. Und letztlich ist „Reaching For The Light“ auch keine typische Blues-Scheibe, sondern eher eine Old-School-Rock-Angelegenheit, die man selbst in den seligen 70ern nicht besser hinbekommen hätte (oder anders gemacht hätte – was für die Werkstreue der Herren spricht). Das ist Brit-Blues, wie man ihn sich dann auch als Nicht-Purist gerne gefallen lässt.
„Reaching For The Light“ von King King erscheint auf Cadiz/Soulfood.