Cody Canada ist offensichtlich einer dieser Musiker, die keine Zeit mehr damit verschwenden müssen, darüber nachzudenken, welche Art von Musik sie machen wollen. Auch wenn der Titel des neuen Albums anderes verheißt, gibt es hier doch geradlinigen Roots-Rock jener Gattung, die der Fachmann als Red Dirt Music bezeichnet. Das heißt: Es gibt eine gesunde Mischung aus Rock & Roll, Boogie und rauem Country-Flair. Das Ganze ist also der Traum eines jeden aufrechten Flanellhemd-Träger geworden. Das ist insofern bemerkenswert, als dass Canada – damals noch mit seinem Sidekick Seth James – nach der Auflösung des Vorgänger-Projektes Cross Canadian Ragweed zunächst auf einer anderen (härteren) Schiene agierte.
Mit „HippieLovePunk“ kehrt er nun wieder zu dem zurück, was ihn dereinst groß machte. Das ist dann alles ganz in Ordnung – und eine große Schar an Gastmusikern sorgt auch für musikalische Abwechslung – ABER: Cody hätte gut daran getan, aus dem gewiss einfallsreichen Titel seines neuen Albums auch musikalisch ein Konzept zu machen, denn ein wenig beliebig ist das Ganze am Ende dann schon geraten.
„HippieLovePunk“ von Cody Canada And The Departed erscheint auf Blue Rose/edel.