Alles was recht ist: Auf seinem neuesten Album kommt Jim Keaveny dem nahe, was Bob Dylan dereinst mit The Band im Big Pink veranstaltete. Nicht, weil Keavenys Stimme zufälligerweise in der Tonlage des jungen Herrn Zimmermann liegt, sondern weil der Geist der Recordings, die Keaveny mit einer Riege befreundeter Musiker aus seiner Heimatstadt Austin in Santa Fe einspielte, einfach jene Vibes verströmt, die auch die legendären Basement Tapes versprühten. Und sie klingen auch so, denn – nomen est omen – mit der Moderne hat Keaveny so gar nichts am Hut und bietet uns stattdessen hemmungslos organischen 60s Sound – inklusive entsprechender Gitarrenarbeiten auf leicht psychedelischem Level.
Musikalisch freilich zehrt Keaveny von der ganzen Bandbreite dessen, was er sich auf seinen Reisen, Touren, bei seinen Gelegenheits-Jobs und Kollaborationen mit anderen Musikern so angeeignet hat. Folksongs, Roots-Rock, Irish Folk (via Anna Oakley, seiner Frau), Tex Mex, Twang und Rock’n’Roll finden alle – irgendwie – zu seiner Musik und machen diese nicht nur immens unterhaltsam, sondern zeigen auch einen Musiker, der selbst Fan genug geblieben ist, um sich seiner Roots nicht zu schämen.
„Out Of Time“ von Jim Keaveny ist eine Eigenveröffentlichung.