Der erste Track des dritten Albums der seit 2009 in Berlin lebenden, norwegischen Weltenbummlerin Sandra Kolstad heißt „Ice Age“ – und irgendwie hören sich die Synthie-Passagen des zugrundeliegenden E-Pop-Songs dann auch an wie zersplitternde Eis-Schollen. Schön, dass sich noch jemand um so etwas bemüht. Dieses Prinzip wird dann als stilistisches Mittel und als roter Faden eine ganze Weile durchgehalten – auch wenn im Folgenden zunehmen organische Elemente hinzukommen und das vorherrschende Dancefloor-Klangspektrum entsprechend um New Wave und Indie-Rock-Elementen aufgebohrt wird. Ganz zum Schluss kommt sogar ein Jazz-Saxophon zum Einsatz – etwas, das für Sandras experimentelle Gemütslage spricht und etwas, das man sich durchaus öfter gewünscht hätte. Insgesamt legt Sandra mit dieser CD eine reife Leistung in Sachen tanzbarer E-Pop-Musik hin, die sich angenehm von kommerziellen Gebrauchs-Varianten dieser Musik unterscheidet und insbesondere auf melodiöser Ebene durchweg überzeugt.
„Zero Gravity State Of Mind“ von Sandra Kolstad erscheint auf Red Eye Transit.