Wenn sich jemand – wie in dem Fall die Niederländerin Queaux Queaux Joans – der musikalischen Gemengelage, in der sich Pop, Blues und Soul die Pfötchen geben, ausgesucht hat, dann werden die Schubladen ja gerne geöffnet, in der sich die wenigen Namen befinden, die es aus dieser Nische heraus ins Licht der breiteren Öffentlichkeit geschafft haben. Das wäre in diesem Fall allerdings sträflich unangebracht, denn Queaux Queaux ist eine dieser Künstlerinnen, die eben NICHT klingen wie jemand anderes. (Und das hat sie dann mit den Schubladen-Bewohnerinnen tatsächlich gemein.) Unterstützt von einer Truppe ausgeschlafener Studio-Cracks, gesegnet mit einer wandlungsfähigen Stimme, die so gar nichts mädchenhaftes an sich hat und ebenso mit einem sicheren Instinkt, was das Songwriting und die Performance betrifft, bietet Queaux Queaux hier ein Debüt, das klingt wie eine Sammlung von Klassikern. Queaux Queaux hat den Blues – aber mit Soul und ohne Berührungsängste zum Pop. Gerade diese Offenheit sorgt dafür, dass am Ende deutlich mehr dabei herausspringt, als eine weitere genretypische Veröffentlichung aus dem Americana-Sektor (dem Queaux Queaux tendenziell zuzurechnen wäre).
„No Man’s Land“ von Qeaux Qeaux Joans erscheint auf Blackbird/Soulfood.