Mag sein, dass der Lonesome Traveler Jarrod Dickenson in Brooklyn wohnt: So recht urban klingt seine neue Songsammlung nicht wirklich. Eher schimmern da seine texanischen Wurzeln durch und seine Vorliebe für leicht sentimentale Männerschmerz-Oden, bei denen er versäumten Gelegenheiten (weist weiblicher Natur) nachtrauert. Dickenson ist dabei ein typischer Vertreter der Troubadour-Zunft: Er will nichts Neues erfinden – andererseits aber auch nicht einfach nur sein eigenes musikalisches Erbe verwalten. Der Blues-Liebhaber, der es auch schon mal in Nashville versuchte, überzeugt hier mit einer Sammlung wohltemperierter Americana-Balladen im Folk-Pop-Songwriter Setting, die von ihm und seinen Szene Cracks (darunter Pedal-Steel Legende Greg Leisz) kompetent und souverän in Szene gesetzt wurden. Nachdem das gesagt ist, muss allerdings auch gesagt werden, dass das ganze nicht besonders aufregend erscheint.
„The Lonesome Traveler“ von Jarrod Dickenson erscheint auf CDBaby.