Ob sie die Frage noch hören können? Oder jemand anders? „Singt da der Boss?“ wird es häufig bis immer heißen, wenn die King Cannons in den Player wandeln. Aber ehrlich mal, anfangs klingt das echt stark nach Springsteen. Aber eben auch stark. Muss man durch.
King Cannons kommen aus Australien, waren gerade erst und damit schon vor der Veröffentlichung dieser Platte bei uns auf Tour und kommen hoffentlich bald wieder. Denn sie machen hier eben mehr, als nur nach Springsteen zu klingen. Sie spielen größtenteils sackstarken Rock N Roll, richtig cooles, manchmal an Pearl Jam, manchmal etwas auch Social D. erinnerndes Zeug, – und klingen doch ein wenig anders, als man nach EP-Liedern wie „Smoked Out City“ erwartet hatte. Denn so sehr das Ganze hier auch Spaß macht, die Platte hätte gerne häufiger in diese etwas punkigere, wildere Richtung gehen können. Meistens aber gibt es eben Rock mit etwas Roll, Lederjacken-Unterhaltung und gute Musik für gute Leute. Keine Frage. Doch wenn sie dann mal ausbrechen, dann wird aus gut eben klasse. Bei „Shot To Kill“ zum Beispiel, der – um mal jeden Zweifel direkt wieder zu verdrängen – wie auch der Rest von „The Brightest Light“ zwar komplett autark, eigen, persönlich klingt – aber doch so ein ganz klein wenig den Charme von The Generators und Bad Religion versprüht. Und genau das passt eben ganz hervorragend, lockert auf und macht Lust auf live. Und Lust auf mehr.
„The Brightest Light“ von King Cannons erscheint auf EMI.