Der „New Yorker“ bezeichnet Dar Williams als eine der besten amerikanischen Songwriterinnen. Das mag stimmen – es weiß nur kaum jemand. Denn immerhin ist dieses Album bereits das neunte der Dame – und dennoch fliegt sie immer noch unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung. Was nicht an ihrer Musik liegen kann: Stimmlich empfiehlt sich Dar Wiliams (zufällig) als die amerikanische Alternative zu Thea Gilmore, während sie musikalisch zu jener Gemengelage tendiert, die auch Lucinda Williams bevorzugt (vielleicht ohne den Blues) und kompositorisch mit Songs überzeugt, wie sie auch eine Aimee Mann nicht besser hinbekommen würde. Der Titel des Albums, „In The Time Of The Gods“, bezieht sich auf die philosophischen Betrachtungen, die sich Dar über die Entwicklung der Menschheit macht. Insgesamt ist das ein überzeugendes Gesamtpaket mit grandiosen Songs, wunderschönen und ungewöhnlichen Melodiebögen, sowie perfekt inszenierter Gesangsbeiträge. Es wäre wirklich ein Mal an der Zeit, dass Dar Williams auch hierzulande die Anerkennung zu Teil wird, die ihr Kollegen und die Fans in den USA schon lange zollen.
„In The Time Of The Gods“ von Dar Williams erscheint auf Floating World/Soulfood.