Simone Terigi ist der Gitarrist der italienischen ProgMetal-Band Lucid Dream. Er hat sein Instrument bei Donato Begotti und Musik bei Franco Mussida (PFM) studiert. Da er aber außerdem noch Joe Satriani-Fan ist, ist sein erstes Soloprojekt keine exhibitionistische Zurschaustellung von Fingerfertigkeit, sondern eine recht intime, ja geradezu innige Angelegenheit geworden. Doch obwohl das Album mit Meeresrauschen beginnt („Sea Notes“), handelt es sich andererseits gottlob um keine New Age-Platte mit der Zielgruppe Schwangerschaftsgymnastikkurs. Stattdessen bekommen wir es hier mit sieben überwiegend große Ruhe verbreitenden „Meditationen“ auf akustischer und elektrischer Gitarre zu tun.
Terigis Sound ist sehr warm, er baut seine Soli besonders bedacht auf und erzielt so schöne Steigerungen. Es wirkt sich günstig aus, dass das Album einen echten Percussionisten hat (Davide Zalaffi), luxuriöserweise steuert Nicola Paoli u.a. auf dem (auf dem Booklet leider falsch geschriebenen) „The Bells Of Awekening“ atmosphärische Cello-Linien bei. Aus der resultierenden, angenehmen Melancholie von „Lardee“ wird man aber durch das Sample eines Schusses gerissen. Tracks wie „Into The Future“ muss man Zeit geben, man muss sich ihnen anvertrauen. Dann aber beginnen sie einen sanft zu tragen. Die CD kann allen Freunden gefühlvoller Gitarrenmusik wärmstens empfohlen werden. Sie kann unter dem zweiten Surf-Tipp für 15 Euro geordert werden.
„Rock Meditations“ von Simone Terigi ist eine Eigenveröffentlichung.




