Zugegeben: Es ist ja schwierig, heutzutage noch mit originellen, unbesetzten Projektnamen zu Tage zu kommen. Warum allerdings Stars-Frontmann Torquil Campbell und sein Kumpel Chris Dumont ihr Duo Memphis nannten und die Debüt-CD nach einem Song der Go-Betweens, bleibt schleierhaft. Denn weder gibt es Memphis-Soul noch klassischen New Wave Pop im Stile der Australier. Vielmehr greifen sich Torquil und Dumont in klassisch kanadischer Manier das beste aus allen musikalischen Welten zusammen und kreierten so eine hübsche, unkalkulierbare Pop-Scheibe, die teilweise ansteckend gut gelaunt daherkommt und aufgrund seiner instrumentellen Vielseitigkeit zugegebenermaßen noch besser funktioniert als der zuletzt zu elektronische Ansatz der Stars – aber zuweilen auch in unerklärlich abstrakte Gefilde abdriftet (ein überlanges, psychedelisch angehauchtes Instrumental bildet z.B. den unerklärlichen Mittelpunkt der Scheibe.) Insgesamt ist das ein gewohnt interessantes und vielversprechendes Produkt aus dem Hause Arts & Crafts geworden und zeugt ein Mal mehr von der überbordenden Kreativität der kanadischen Indie-Szene.
„Here Comes A City“ von Memphis erscheint auf Arts & Crafts/Alive.