Eine Pause von sage und schreibe 24 Jahren leisten sich wahrlich nicht viele Acts. Tina Sanudakure und Andy Schwarz – in den 80ern so etwas wie die deutschen Rita Mitsouko – tun so, als existierten diese besagten 24 Jahre einfach nicht. Zwischen Krautrock, New Wave und verquerer Indie-Elektronik tummelt sich das Duo irgendwo im Niemandsland der schrulligen Indie-Punks, die sie halt nun mal sind. Dabei setzen sie soundtechnisch einiges um, das sie selbst ein Mal losgetreten haben, tun dies aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger. Warum No More das Ganze überhaupt machen, ist musikalisch jedenfalls nicht zu erkennen – vermutlich ist es Selbstverwirklichung. Andy Schwarz sagt, das Album sei einfach so passiert – und so klingt es auch, ohne dass das eine Wertung sein soll. Vermutlich wissen Fans am ehesten, was sie mit der hier gebotenen Melange anfangen sollen. Immerhin ist das mal eine ungewöhnliche Veröffentlichung jenseits des Zeitgeistes.
„Midnight People & Lo-Life Stars“ von No More erscheint auf Rent A Dog/Alive.