Die Nachfolgeformation der nach beachtlichem Comeback nun doch wohl dauerhaft von uns gegangenen deutschen Progmetal-Institution Sieges Even setzt fort, was Sänger Arno Menses und Gitarrist Markus Steffens bereits mit Stücken wie „Eyes Wide Open“ (von Paramount ’07) begonnen hatten: Weg vom virtuositäts-legitimierten Frickelprog der alten Sieges Even und hin zum nochmals konsequenter angelegten poppig-eingängigen Placebo-Prog der letzten Veröffentlichungen. Verstärkt werden diese Bemühungen von Musikern, mit denen Arno und Markus schon u.a. die ProgPower Europe-Bühne geteilt haben: David Bertok (keyb%3B Dreamscape), Ralf Schwager (bss, Dreamscape) und Roel van Helden (drms, Sun Caged).
Kommt die eröffnende Fettnapf-Fanfare „Where Angels Fear To Tread“ (Fools Rush In) noch einigermaßen riffbetont und mit einem fetzenden Gastsolo vom Sun Caged-Chef Marcel Coenen rüber, müsste „Paradigm“ mit schon fast Westcoast-artigen Chören auch AOR-Fans beglücken können. Unglücklich macht den Rezensenten allerdings der allgegenwärtige Keyboard-Kleister mit oft recht käsigen Sounds und unoriginellen Arrangements. Am übelsten geriet wohl das Gequietsche auf dem Bonus-Trad der Special Ed. – „Rain Is The Most Beautiful Colour“. Um so mehr überzeugen durchgehend der sympathische Niederländer Menses am Mikro sowie Schwagers noch am ehesten ans Prog-Genre erinnernde Bassarbeit. Produziert hat – wie schon Paramount – Kristian Kohlmannslehner (Crematory). Die Band hat beim Night Of The Prog einen vielbeachteten Auftritt gespielt und ist im Oktober und November bei uns auf Tour.
„Beautiful & Monstrous“ von Subsignal erscheint auf Golden Core/Zyx.