Als Australier pflegt Michael die Tradition vieler seiner Landsleute, stinknormale Americana von der poppigen Seite her zu begreifen und aufzurollen. Und das auf eine schön altmodische Art. Da passt alles zusammen. Auf seinem achten Solo-Album lässt Carpenter seine Midlife-Crisis Revue passieren: Die „39“ steht für das Alter, in dem er diese Songs aufgenommen hat und die Buße ist eher metaphorisch zu begreifen. Dass das auf einer schönen alten Ludwig-Trommel geschrieben steht, lässt erahnen, dass Carpenter nicht viel von der Moderne hält, sondern seinen beatlesquen-Country-Folk-Pop (den er übrigen nahezu im Alleingang komplett einspielte) lieber mit einem dezidierten 60s-Touch versieht. Das ist alles nicht neu und – ehrlich gesagt – auch nicht besonders aufregend. Darum geht es aber auch nicht: Carpenter betrachtet seine Alben als persönlich gepflegtes, musikalisches Fotoalbum – ein aufrichtig eingefangenes Stück Leben zu einem bestimmten Zeitpunkt. Nicht mehr – aber auch nicht weniger – soll auch das vorliegende Werk sein.
„Redemption #39“ von Michael Carpenter erscheint auf Big Radio.