In doppelter Weise zum Vermächtnis wurde diese Aufnahme, als Hiram Bullock kurz nach dem hier aufgezeichneten Konzert von 2004 selber verstarb. Die hier vertretene WDR Big Band gab im Herbst 2008 zwei Konzerte, die noch zu Lebzeiten des Gitarristen mit diesem geplant waren. Bei dieser Show ging es indes um eine Würdigung von Jimi Hendrix, der als Vorbild einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Wirken des vielbeschäftigten Studiomusikers Bullock gab. Dass als Bonbon noch Billy Cobham persönlich hinter dem Drumkit saß, macht die Sache noch mal interessanter. Im wesentlichen klappt die Fusion von Rock, Psychedelia, Funk und Jazz, die sich in dieser Kombination quasi aufdrängt, ganz gut. Hauptsächlich deshalb, weil die verschiedenen Elemente nebeneinander stehen gelassen wurden – und nicht auf Teufel komm raus miteinander verquickt wurden. Was indes zusammengeht, ist die Interaktion zwischen den Musikern. Bullock ist kein begnadeter Sänger, so dass man sich – nach einer einleitenden Vokal-Strophe meist auf die instrumentelle Interpretation konzentierte. Mit Ausnahme von „Little Wing“ – einer der wohl schönsten Hendrix-Balladen, die konsequent ausgespielt wird. Ohne Sendungsbewusstsein agieren hier Musiker miteinander, die einfach nur Spaß zusammen haben wollen – und das übertrug sich auch auf das Publikum. Auch im Rückblick erscheint die Sache als logische, unterhaltsame Angelegenheit.
„Plays The Music Of Jimi Hendrix“ von Hiram Bullock & WDR Big Band erscheint auf BHM/Zyx.