Es ist und bleibt natürlich eine Sache, die man mögen muss: Schön hören kann man sich den Kopfstimmengesang der Tuvanesen Huun-Huur-Tu nicht. Es gibt aber doch scheinbar eine ganze Menge Möglichkeiten, die Sache in Szene zu setzen. Nachdem die zuletzt mit dem Anarcho-Blueser Hazmat Modine zusammengearbeitet haben, taten sie sich auf dem neuen Album mit der Sängerin Sainkho zusammen. Herausgekommen ist dabei ein Album, das weniger lautmalerisch und stärker strukturiert wirkt als gewöhnlich. Zu behaupten, dies sei ein Singer / Songwriter-Album, ginge sicherlich einen Schritt zu weit, aber die Konzentration auf die gemischten Gesangsparts und die Instrumentierung (z.T. mit Gitarren) geht eher in eine westliche, als eine östliche Richtung. Auch die Fans werden natürlich wie gewohnt mit dem eigenartigen Gesangstil bedient, der das Ensemble bekannt machte. Und letztlich kommt auch die Atmosphäre nicht zu kurz: Auch das neue Werk ist wieder so ein Kopf-Soundtrack und eignet sich als esoterischer Klangteppich. Immerhin: Die Jungs bewegen sich und entwickeln sich kontinuierlich von der reinen Folklore weg. Das muss man anerkennen!
„Mother-Earth! Father-Sky!“ von Huun-Huur-Tu erscheint auf Jaro.