Jeanne Cherhal ist eine dieser vielen Chanteusen, die in ihrem Mutterland schon lange zu den Superstars gehören. Gleich mit ihrer ersten CD, einem Solo-Live-Album erzielte sie – aufgrund ihrer vorangegangenen Live-Konzerte – einen großen Verkaufserfolg. „L’eau“ ist bereits ihr drittes Werk und stellt – nach dem eher konventionellen ersten Studioalbum „Douze fois par an“ – eine konzeptionelle Neuausrichtung dar, da hier vor allen Dingen die unglaublich vielseitigen, verspielten und auch ein wenig vertrackten Arrangements im Vordergrund stehen. Zusammen mit dem ehemaligen Talk Talk-Bassisten Simon Edwards kreierte Jeanne Cherhal hier ein relativ abgeschlossenes musikalisches Klanguniversum, in dem sie sich als Sängerin und Komponistin austobt, das aber nicht unbedingt alleine den Song-, geschweige denn den Pop-Gedanken in den Vordergrund stellt und somit durchaus als mutiger musikalischer Schritt gesehen werden kann. Dazu gibt es Texte, die durchaus auch mal politischen oder sozialkritischen Inhaltes sind – obwohl Jeanne eher lautmalerisch mit dem Material umgeht. „L’eau“ ist eine ungewöhnliche Scheibe, die sich deutlich vom typischen Mademoiselle-Chanson-Konzept absetzt.
„L’eau“ von Jeanne Cherhal erscheint auf Le Pop Musik/Groove Attack.