Das Sextett Take 6 sticht insofern aus dem unübersehbaren Meer gleichartig motivierter US-Gesangstruppen hervor, als dass sie gänzlich auf (reale) Instrumente verzichten. Alles, was es auch auf dieser neuen Scheibe zu hören gibt, wurde mit den Stimmen der Herren erzeugt – auch die „Rhythmusgruppe“. Als weiteren Pluspunkt haben die Jungs zu verzeichnen, dass sie zwar durchaus die Qualitäten einer Soul- bzw. Rhythmn’n’Blues Gruppe anstreben, sich dabei aber eine gewisse jazzige Leichtfüßigkeit bewahren und sich auch dem Gospel verpflichtet fühlen. Dennoch ist dies eine betont moderne Scheibe geworden – was schon daran deutlich wird, dass die Vokalakrobatik deutlich höher angesetzt wird, als etwa der Inhalt der Songs. So brillieren Take 6 auf einem rein technischen Level – dafür aber in jeder Beziehung – während die Songs als solche eher mittelmäßig erscheinen. (Davon ausgenommen sind einige Cover-Versionen – darunter Marvin Gayes „What’s Going On“ mit Gast-Sänger Brian McKnight.) Aufgrund der o.a. Pluspunkte ist dies dennoch eine der erträglicheren Elaborate aus der Schmuse-Soul-Ecke geworden.
„Feels Good“ von Take 6 erscheint auf BHM/Zyx.