Sicherlich eine der besten aktuellen Black Metal-Scheiben. Mit einzigen Punkteabzug für Laufzeit (knapp 38 Minuten, dafür aber auch keine Füller / Langweiler / Edits / Reissues) vermag „Vermin“ erstaunlicherweise gerade bei Melodik und Vielseitigkeit zu punkten. Erstaunlich, weil der Vorgänger „In Defiance Of Existence“ zwar sehr hörenswert, aber auch ein ziemlich unerbittlicher Hassbrocken ist. Und erstaunlich, weil die unterschiedlichen, hier stets gelungenen Auslotungen des Black Metal-Themas à la der alte Mann und das Kind eigentlich einem reinen Soloprojekt entspringen: Galder zeichnet für Komposition sowie sämtliche Saiten- und Tasteninstrumente verantwortlich, Eric Peterson (Testament / Dragonlord) steuert einige wenige Gitarrenparts bei und die hervorragende Schlagzeugarbeit mit Betonung von saubersten Speedblasts geht auf den Dänen Reno H. Kiilerich (ex-Vile, Live-Drummer von Dimmu Borgir) zurück. Doch Galder scheint genügend Anregungen im eigenen, dunklen Mikrokosmos vorzufinden, um ein solches, wenn auch kurzes, BM-Meisterwerk auf die Insektenbeine („Vermin“ = Ungeziefer) zu stellen. Dringende Empfehlung für Genrefans.
„Vermin“ von Old Man’s Child erscheint auf Century Media Records.