In den USA bereits im Herbst 2004 veröffentlicht, findet diese hoch spannende Avant-Rock-Truppe aus Philadelphia nun mit Quixote Music eine berufene deutsche Vertriebsheimat. Geboten wird schon mit dem ersten Longtrack „House Of Ash“ ein energetischer Mix aus Ligeti (vgl. „Space Odyssey“), (später) Orgelmusik, Gothic, pumpendem 70er Jahre Prog Rock und Horror-Soundtrack (die Band benannte sich wohl nicht zufällig nach der Geschichte „The Masque Of The Read Death“ von E. A. Poe). Wer das verdaut hat, bekommt mit „Passage“ eine knappe Viertelstunde Fusion Prog mit phantastischer Bassarbeit von Brandon Ross zu spüren. Diseuse Lynnette Shelley erinnert hier manchmal an eine dunkler getönte Ausgabe von Pattie Santos von It’s A Beautiful Day, mal an Madder Mortems Agnete M. Kirkevaags und gelegentlich – in dramatischen Passagen – an unser aller Jutta Weinhold, bleibt aber letztlich doch unvergleichlich.
Wer immer noch durchhält, erreicht sodann die Klippen des (Sanges-)Wahnsinns von „Yellow Are His Opening Eyes“ – derartiges hört man selten außerhalb von Experimentaltheater oder geschlossenen Anstalten. Kleinen Ohrentrost bietet dann das folkig / mittelalterliche „Beggars & Thieves“, bis „Scarlet Experiment“ seinem Titel wieder Ehre macht. Mutige Musik für ebensolche Grenzerfahrungssucher.
„Feathers For Flesh“ von The Red Masque erscheint auf Big Balloon Music/Pängg/Quixote.