Hamburg ist doch immer noch ein prima Nährboden für außergewöhnliche Bands. Sicherlich wird Ihnen dieser Tage ein guter Freund wohlmeinend das unvermeidliche neue Kettcar-Album ans Herz legen. Nicht, dass das schlecht wäre, aber trotzdem tröstet der Gedanke, dass es neben dem Hype doch tatsächlich nach wie vor so etwas wie Indie-Underground gibt. Dieser manifestiert sich in Hamburg beispielsweise in einer Band wie Zuhause. Deren Mitglieder spielten bis dato bei so illustren Bands wie Scholle, Blobkanal oder Brideshead und haben mit „Dinge an ihrem Platz“ nun endlich ihr Debütalbum am Start. Charmant ist es geworden und bietet dem Hörer schrammeligen Gitarren-Pop, der so gar nicht zur derzeitigen Hamburger Schiene passen mag. Vielmehr lugt hier als Referenz eher Tilman Rossmys Regierung um die Ecke. Und während sich textlich allerorten Betroffenheitslyrik breit macht, gelingt es Zuhause, Optimismus zu verbreiten ohne das dumpfe Gefühl, dass irgendetwas faul ist, auszublenden. Ein wirklich schönes Stück Musik, dem man Aufmerksamkeit nur von ganzem Herzen gönnen kann.
„Dinge an ihrem Platz“ von Zuhause erscheint auf Reptiphon/DA Music.