Das war wohl sogar dem Meister selbst nicht ganz geheuer: Einfach einige uneditierte Pixies Demos (auch wenn die später in das Album „Come On Pilgrim“ mündeten) auf CD zu brennen und unters Volk zu werfen, hätte doch zu sehr nach Abzocke ausgesehen. Denn das, was man hier zu hören bekommt, sind nicht mehr als ein paar akustische Skizzen von Frank Black – teilweise mit Regieanweisungen („Achtung, den Teil schreie ich jetzt“) versehen – aus denen sich später die legendären Tracks herauskristallisierten. Schließlich kamen Frank und sein Manager auf die Idee, ein paar der alten Stücke für diese Doppel-CD noch einmal einzuspielen, um so den Fans quasi auch etwas Neues bieten zu können. Hierzu zog Frank mit den Pale Boys – David Thomas Backing-Ensemble – in ein kleines Studio in London und haute in ein paar Tagen die alten Hits noch einmal heraus – allerdings in wahrlich abenteuerlichen Versionen. Die Pale Boys sind beinharte Avantgardisten und das, was man hier zu hören bekommt – mit verschrobenen Bläserarrangements, flirrenden Synthesizern, keinem erkennbaren Bass-Instrument und natürlich Franks Gitarre – hat nicht mehr viel mit dem Sound der Mutterband zu tun. Wenn man also oft gehörte (und mitgegrölte) Stücke wie z.B. „Monkey Gone To Heaven“ auf diese Weise wieder entdecken muss, hat das schon etwas befremdliches. Allerdings muss man Franks Wagemut, auf diese Weise am Stuhl herumzulaborieren, auf dem er selber zumindest zeitweise sitzt, durchaus anerkennen. Da ist jemand mit sich und seiner Kunst im Reinen. Und alle Komplettisten werden aufgrund der Demos eh in Freudentränen ausbrechen.
„Frank Black Francis“ von Frank Black Francis erscheint auf Cooking Vinyl/Indigo.